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So real sind in BeReal eure MitmacherInnen

Letzte Aktualisierung vor 5 Monaten

BeReal ist weiterhin ein echter Konkurrent für Instagram, Snapchat und Co. Das Besondere an BeReal: Hier muss jeder so sein, wie er wirklich ist, denn es wird die Zeit nicht ausreichen, um sich aufzuhübschen oder um einen schönen Hintergrund zu finden. Denn wenn BeReal euch um ein Foto bittet, muss es sehr zügig geschossen werden. Authentizität pur.

BeReal ist also eine soziale Medien-App, die von Alexis Barreyat und Kévin Perreau entwickelt wurde. Sie zielt darauf ab, ein authentischeres und weniger kuratiertes soziales Erlebnis zu bieten als andere Plattformen wie Instagram oder Facebook.

BeReal will euch am echten Leben eurer Freunde teilhaben

Die Idee hinter dieser Anwendung ist so simpel wie neu: Jeden Tag erhaltet ihr zu einer anderen Uhrzeit eine Aufforderung, ein Foto zu posten. Das war es an sich auch schon. Dass das für einen neuen Hype aber nicht ausreicht, ist klar. Also, was macht den Reiz aus, den die App scheinbar auslöst?

Das ist mein erstes BeReal-Foto
Das ist mein erstes BeReal-Foto aus meiner Küche

Wer die App herunterlädt, muss bei der Anmeldung zunächst den Namen und das Geburtsdatum eingeben. Das Mindestalter für die Nutzung der App liegt bei 13 Jahren, wird allerdings nicht überprüft.

Für die Registrierung ist die Telefonnummer nötig, über die Kontakte gefunden werden können, die BeReal ebenfalls nutzen. Alternativ können sie auch über einen Nutzungsnamen gesucht werden.

So funktioniert BeReal

Nach der Installation der App müsst ihr euren Namen angeben und euer Geburtsdatum. Eure Mobilfunknummer ist natürlich fast die wichtigste Angabe, denn ohne Rufnummer werdet ihr über den Zeitpunkt, an dem ihr ein Foto machen sollt, nicht informiert werden können.

BeReal macht auch in Gruppen Spaß
BeReal macht auch in Gruppen Spaß

Habt ihr eure Nummer eingegeben, müsst ihr diese mit einem Code, der euch per Nachricht geschickt wird, bestätigen. Abschließend müsst ihr noch einen Benutzernamen eingeben (ich bin mahjonbln, denn mahjon war schon vergeben).

Ist dies erledigt, müsst ihr den Zugriff auf eure Kontakte zulassen, denn nur so werdet ihr herausfinden können, welche eurer Freunde BeReal bereits nutzen. Ich mag es kaum glauben, aber sechs meiner Kontakte nutzen bereits diese Applikation. Das hätte ich nicht gedacht!

Einmal am Tag erhaltet ihr eine Benachrichtigung, dass es „Zeit für BeReal“ ist. Innerhalb eines 2-Minuten-Fensters solltet ihr dann ein Foto posten.

Erlaubt der App, euch Nachrichten zu schicken

Erstellt dann euer erstes Foto und schickt dieses ab – meines erschien (logischerweise) zu spät, denn der offizielle Zeitpunkt war offensichtlich heute Nachmittag – da hatte ich aber andere Dinge zu erledigen.

Der Clou: Der Zeitpunkt ist immer ein anderer – und alle Nutzer der App BeReal erhalten zeitgleich die Aufforderung, innerhalb von 120 Sekunden ein Foto zu schießen. Ein Schnappschuss ohne Filter, ohne Auswahl, ohne Verzögerung. Die geposteten Aufnahmen löschen sich automatisch nach 24 Stunden.

Öffentliche Fotos sind jederzeit einsehbar

Eure FreundInnen können über Synchronisation mit den eigenen Kontakten oder mit der Suche nach UserInnen gefunden werden. Zudem können Profile aus dem öffentlichen Feed als FreundInnen hinzugefügt werden. Nach dem Posten eines Bildes kann diesem eine Bild-Unterschrift hinzugefügt werden.

Verpflichtung zur Teilnahme

Was viele stört, klingt aber logisch und nur gerecht: Ihr könnt nur die Beiträge eurer Freunde sehen, wenn ihr selbst ein Foto gepostet habt.

Da es keine Möglichkeit gibt, Fotos zu bearbeiten oder zu kuratieren, fällt der Druck weg, perfekte Bilder zu posten. Dies macht die Nutzung entspannter und weniger stressig.

Bei der App steht vor allem Authentizität im Vordergrund

Anders als bei Instagram oder Snapchat gibt es hier keine Filter, die verwendet werden können. Der Nutzer soll lediglich eine Momentaufnahme posten, um sich real zu präsentieren. Vorgefertigte Aufnahmen können ebenfalls nicht hochgeladen werden, sondern nur Bilder, die in dem Moment aufgenommen wurden. Auch die Promis nutzen fleißig BeReal.

Das gefällt mir an BeReal

Das Schöne ist, dass nur eure Freunde, denen ihr Anfragen schickt (und die angenommen werden müssen!) euer Foto für diesen Tag sehen können.

Emojis sind heute ein untrennbarer Bestandteil der Kommunikation in allen sozialen Medien und Messaging-Plattformen - in BeReal sind dies sogenannte RealMojis
Emojis sind heute ein untrennbarer Bestandteil der Kommunikation in allen sozialen Medien und Messaging-Plattformen – in dieser App sind dies sogenannte RealMojis

In diesen zwei Minuten wird es vermutlich niemanden gelingen, sich aufzuhübschen oder einen tollen Hintergrund zu suchen, um andere UserInnen neidisch zu machen. Das Foto, das dann erstellt wird, zeigt die nackte Wahrheit.

Wichtig: Wird das zweiminütige Zeitfenster überschritten, gilt das als „zu spät“ und ihr werdet die Fotos eurer Freunde wieder sehen können, wenn euer eigenes Bild veröffentlicht wurde.

Der zweite Clou: Es wird nicht nur eine Frontaufnahme gemacht, sondern auch eine mit der Rückkamera. Man erhält somit ein simultanes Doppelfoto, das Foto-Lügen sofort aufdeckt.

Wichtig 2: Wenn ihr es schafft, innerhalb des kurzen Zeitlimits von 2 Minuten, mehre Fotos zu machen, weil euch das aktuelle nicht gefällt, solltet ihr wissen, dass die App sich das merkt und auch anzeigt.

Die App hat keine „Gefällt mir“-Funktion

Seit Jahren sind wir alle gewohnt, Dinge, Fotos und Postings mit einem Smiley oder einem doofen Spruch zu kommentieren. Es gibt bei dieser App nicht die Möglichkeit, einen Like-Button zu drücken. Aber keine Sorge, ihr könnt auf die Freunde-Fotos mit einem RealMoji reagieren.

Ein RealMoji ist ein Emoji mit einem Selfie, das eine Emoji-Reaktion nachahmt. Alles klar?

Wenn Kinder BeReal nutzen wollen, machen die Eltern sich am besten selbst ein Bild von der App. So können sie Für und Wider abwägen.

Wenn sie die App noch nicht erlauben, haben sie durch ihre eigenen Erfahrungen gute Argumente, um ihre Entscheidung zu erklären. Wenn sie die App erlauben, können Eltern ihr Kind kompetent bei der Anmeldung begleiten. Gemeinsam können sie sich mit der App vertraut machen und sichere Einstellungen treffen.

Dadurch, dass bei BeReal nur einmal pro Tag gepostet werden kann, ist die Nutzung der Plattform weniger zeitintensiv als andere Foto-Plattformen.

Wann allerdings die NutzerInnen die Nachricht „Es ist Zeit für ein BeReal“ erhalten, ist nicht vorhersehbar, sondern von Tag zu Tag unterschiedlich.

Das Zeitfenster kann natürlich auch auf das Familienabendessen oder die Hausaufgaben fallen – eigentlich medienfreie Zeiten. Die Funktionsweise von BeReal kann so bei den jungen NutzerInnen den Wunsch stärken, immer erreichbar zu sein und das Smartphone nicht aus den Augen zu lassen. Indem Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und ihr eigenes Gerät bewusst auch mal zur Seite legen, können sie ihrem Nachwuchs einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu vermitteln.

Die App BeReal hat ein Update erhalten

Die Macher können jetzt berechnen, wie real jemand ist. Im Prinzip müsst ihr nur BeReal nutzen, um es selber herauszufinden.

Das stört mich an der App

Komisch ist, dass man unter den FAQ keine Antworten erhält und obwohl die App auch auf dem deutschen Markt angeboten wird, diese FAQs nicht in deutscher Sprache erhältlich sind.

Zudem ist mir folgendes aufgefallen: Meine App stürzte mehrfach ab und meldet, dass ich eine Phantombenachrichtigung habe, obwohl es keine neuen Benachrichtigungen für mich gab. Ich weiß nicht, ob dies nur an meinem iPhone 13 liegt (ich nutze die aktuellste Version) oder an der App. In diesen Spiele-Apps könntet ihr Freunde finden.

Fazit: Zweifellos ist BeReal irgendwie ein Spaß. , aber es ist nervig, jedes Mal benachrichtigt zu werden, wenn jemand zu spät postet. Wirklich cool wird es erst, wenn man BeReal mit seinen echten und eigenen Freund:innen nutzt. Allerdings ist BeReal meiner Meinung nach noch zu unbekannt – ich habe zwar bereits sechs Freunde, die ich mit meinem Foto beglücken könnte, aber meine allerengsten sind nicht dabei. Oder: noch nicht!