Kniffel

4 Spieleklassiker, die es mittlerweile auch online gibt

Letzte Aktualisierung vor 2 Jahren

Die Welt der Online-Spiele bietet heutzutage für jeden Geschmack eine passende Wahl, von skurril bis lustig. Doch es müssen nicht immer die neuesten und absurdesten Erfindungen auf dem Markt sein, mit denen ihr eure Freizeit verbringt. Stattdessen haben auch Spieleklassiker durchaus ihren Charme und daher unzählige Fans auf der ganzen Welt. Viele von ihnen wurden schon vor hunderten oder sogar tausenden Jahren gespielt – offline, versteht sich von selbst. Heutzutage gibt es zahlreiche dieser Dauerbrenner aber auch in digitaler Form, falls ihr euch für Brettspiele & Co weniger begeistern könnt. Hier daher einige Vorschläge für einen Zeitvertreib mit nostalgischem Charme. Viel Spaß!

Das Glück herausfordern

Bei vielen Spielen liegt der Reiz im Risiko: Welche Zahl etwa ein Würfel beim nächsten Wurf anzeigen wird, kann nicht beeinflusst werden. Sein Glück herauszufordern, also das Glücksspiel als Prinzip steckt somit hinter zahlreichen Spielideen und dieser Grundsatz hat eine lange Tradition. Bis heute sind dazu zahlreiche Varianten entstanden. . 

Wie alt das Glücksspiel in seiner ursprünglichen Form ist, das lässt sich heutzutage kaum noch klären. Sicher ist aber, dass es sich um eine der ältesten Spielarten überhaupt handelt, deren Geschichte  tausende Jahre in die Vergangenheit reicht. Zu Beginn ging es dabei vermutlich vor allem um Würfelspiele, wie entsprechende Funde bei Ausgrabungen nahelegen. Mesopotamien, China, Rom – überall schienen sich die Menschen schon früh für Glücksspiele mit Würfeln zu begeistern. 

Wenig verwunderlich ist daher, dass diese uralte Branche mittlerweile sogar digitalisiert wird und es somit fast jedes Glücksspiel auch als Online-Game gibt. Allerdings gelten diesbezüglich strenge gesetzliche Regelungen, sodass es wichtig ist, diese vor dem Spielen zu kennen und dabei zu berücksichtigen.

Spieleklassiker 1: Memory

Zugegeben: Auf den ersten Blick mag Memory nicht allzu spannend klingen. Irgendwie erinnert der Spieleklassiker aber doch an vergangene Zeiten, als ihr euch mit Freunden oder euren Großeltern einen Kampf darum geliefert habt, wer am Ende den größten Stapel an Paaren vor sich auftürmen konnte.

Memory macht schließlich in jedem Alter Spaß und bringt zugleich einen positiven Effekt mit sich, denn es trainiert die „grauen Zellen“. Es ist somit ein toller Zeitvertreib zwischendurch, sozusagen Gehirnjogging mit Fun-Faktor, und kann im Internet mittlerweile sogar als regelrechter Wettbewerb gegen sich selbst oder andere Spieler ausgefochten werden.

Wusstet ihr übrigens, dass es Memory bereits seit dem Jahr 1959 gibt? Damit gehört es zu den weltweit bekanntesten und beliebtesten Spielen überhaupt und mittlerweile gibt es dieses in vielfältigen Variationen – wie bereits erwähnt – für jedes Alter.

Die Ursprünge dieses „Zwillingsspiels“ gehen vermutlich sogar noch länger zurück, in das England oder die USA des 19. Jahrhunderts. Genau geklärt kann das heutzutage nicht mehr werden, jedoch gab es schon vor dem Memory ein denkbar ähnliches Spiel namens „Pairs“.

Das erste Memory wurde später jedoch in der Schweiz erfunden und von Ravensburger auf den Markt gebracht. Bis heute wurden mehr als 70 Millionen Exemplare verkauft. Kein Wunder also, dass es Memory mittlerweile auch als Online-Game gibt.

Spiel Nummer 2: Solitär

Das zweite Spiel in dieser Liste ist ebenfalls ein Kartenspiel; eigentlich. Die meisten von euch werden es aber vor allem als digitales Game kennen, denn auf dem Computer ist es deutlich einfacher und zudem in zahlreichen Fällen bereits vorinstalliert.

Viele Menschen nutzen Solitär daher als Zeitvertreib, sei es in der Freizeit oder (unerlaubt) am Arbeitsplatz. Ob es dabei eher auf Glück oder auf Strategie ankommt, diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander. Großer Beliebtheit erfreut sich der Spieleklassiker aber bei fast jedermann, unabhängig vom Alter oder der Kultur. Es ist daher durchaus interessant, auch in diesem Fall einen genaueren Blick auf die Herkunft des (Online-) Games zu werfen:

Die Grundlage des Solitär-Spiels, die Spielkarten, wurden im zwölften Jahrhundert im asiatischen Raum entwickelt, vor allem in China und Japan. Von dort verbreiteten sie sich zunehmend über die gesamte Welt, bis sie im 14. Jahrhundert auch im heutigen Europa ankamen.

Die erste offizielle Erwähnung stammt diesbezüglich aus dem Jahr 1367, als die Spielkarten aus verschiedenen Gründen verboten wurden. So manches Spiel kann schließlich einen regelrechten Suchtfaktor entwickeln, was längst nicht nur für das Glücksspiel gilt, sondern auch für Klassiker wie Solitär. Das sollte entsprechende Spiele aber nicht davon abhalten, sich dennoch in der Gesellschaft zu etablieren.

Die Kartenmalerei wuchs zu einer eigenen Kunstform heran und wurde zu einem lukrativen Geschäft. Dementsprechend entstanden auch immer mehr Kartenspiele, beispielsweise Solitär – damals noch besser bekannt unter dem Namen „Patience“. Wer dieses erfunden hat, diesbezüglich lassen sich heute nur noch Vermutungen anstellen. Angeblich soll ein französischer Adeliger das Spiel entwickelt haben, als er während der Französischen Revolution auf seine Hinrichtung wartete.

Im Jahr 1788 wurde jedenfalls in Deutschland eine erste Regelsammlung zu verschiedenen „Patiencen“ veröffentlicht, darunter auch das heutige Solitär oder in französischer Schreibweise: Solitaire. Wer in dem Spiel außergewöhnlich gut war, wurde damals sogar zu einem regelrechten Star.

Anschließend geriet es zeitweise beinahe in Vergessenheit, bis in den 1980ern schon die ersten Computer mit dem Spiel ausgestattet wurden. Durch die Automatisierung macht Solitär nämlich deutlich mehr Spaß und somit konnten sich wieder mehr Menschen für den Spieleklassiker begeistern.

Der Durchbruch in die Moderne kam dementsprechend mit den ersten Microsoft-Betriebssystemen, denn bis zum Jahr 2013 war Solitaire darauf vorinstalliert. Mittlerweile kann es aber auch auf zahlreichen Plattformen online gespielt werden – alleine oder sogar mit mehreren Spielern.

Spieleklassiker Nummer 3: Kniffel

Kniffel ist vielen auch unter dem Namen Yahtzee bekannt. Das Spiel wurde 1956 in den USA erfunden und wurde schnell ein Kassenschlager. Jährlich wurden mehrere Millionen Sets verkauft. In Amerika wird das Spiel heute von Hasbro vertrieben. Im Laufe der Jahre entstanden in anderen Ländern eigene Varianten, so etwa Kniffel oder Pasch in Deutschland.  

Notwendig sind fünf Würfel und ein spezieller Spielblock. Es wird reihum gespielt und versucht mit den Würfeln hohe Punktzahlen zu verschiedenen Kategorien zu erzielen, die dem Poker angelehnt sind – etwa möglichst viele gleiche Augenpaare, eine Straße oder ein Full House. Alle Kategorien müssen nach und nach erfüllt werden.

Auf dem Spielblock sind die verschiedenen Kategorien eingetragen, dort werden die Würfelergebnisse notiert. Am Ende gewinnt der Spieler, der insgesamt die höchste Punktzahl erwürfeln konnte.  

Auch hier steht der Glücksspielcharakter im Vordergrund, da das Würfelglück nicht wirklich beeinflusst werden kann und durchaus entscheidend ist für das Ergebnis. Um möglichst gut abzuschneiden können die Würfelergebnisse strategisch gut auf die jeweiligen Kategorien aufgeteilt werden. Natürlich lässt sich der Spieleklassiker mittlerweile auch in der digitalen Version zocken – über Onlineportale oder als App. 

Spiel Nummer 4: Der Spieleklassiker Skat

Bis heute gehört der wöchentliche Stammtisch, bei dem gemeinsam Bier getrunken und Skat gespielt wird, für viele Menschen – vor allem Männer – zur Routine. Verwunderlich ist das nicht, schließlich hat das Spiel eine mehr als 200-jährige Tradition und ist bis heute eines der beliebtesten Kartenspiele der Deutschen.

Es ist schnell, es ist taktisch, es ist hoch emotional. Zumindest schaffen es die wenigsten Menschen, dabei einen kühlen Kopf zu bewahren, sodass jeder „Skat-Abend“ zu einer denkwürdigen Erinnerung wird. Ein Problem gibt es jedoch an der Sache, oder gab es zumindest bislang: Ihr braucht mindesten drei Spieler. Gut, dass die Digitalisierung dieses Problem gelöst hat, denn auch Skat kann heutzutage ganz einfach online gespielt werden, quasi immer und überall.

Langeweile kommt dabei nicht so schnell auf, denn beim Skat handelt es sich um ein extrem abwechslungsreiches Spiel, bei dem kaum eine Partie der anderen gleicht.

Dass der Spieleklassiker Skat vor allem in Deutschland verbreitet ist, ist kein Zufall. Hierzulande wurde das Spiel nämlich aller Vermutung nach auch erfunden. Seine Geschichte beginnt im 19. Jahrhundert. Irgendwann zwischen den Jahren 1810 und 1817 wurde es in der thüringischen Stadt Altenburg erfunden, sozusagen als Mischung aus mehreren bestehenden Kartenspielen.

Gespielt wurde damals vor allem um Geld, was heutzutage meist nicht mehr der Fall ist. So oder so bringt es einen großen Spaßfaktor und wurde in den Folgejahren daher vor allem von Studenten gespielt. Auf diesem Weg verbreitete es sich innerhalb von rund 70 Jahren im ganzen Land und erste Skatkongresse fanden statt. Auch nahmen immer mehr Auswanderer das Spiel mit in ihre neue oder alte Heimat, sodass sich in weiteren Ländern eigene „Skatligen“ entwickelten, beispielsweise in Nordamerika.

Im Ersten Weltkrieg war Skat zudem das Spiel der deutschen Soldaten, um die Zeit zu vertreiben und sich auch über soziale Differenzen hinweg zu verständigen. In den 1970ern wurde schließlich die International Skat Players Association gegründet und im Jahr 1980 kam der erste Skatcomputer auf den Markt. Der Rest ist Geschichte, wie ein Blick auf die unzähligen Online-Angebote verrät, die es heutzutage rund um klassische oder neue Skat-Varianten gibt. Ausprobieren lohnt sich!

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